Jugend­kul­tur
“Goofy” ist Jugend­wort des Jahres

Reportage
Das Leben nichtrechter Jugendlich­er in der ost­deutschen Prov­inz:
“Da denkst du doch nur: Ich geh jet­zt. Ich geh jet­zt sofort”

Medi­en
Die aktuelle Aus­gabe des Mag­a­zins APuZ (Aus Poli­tik und Zeit­geschehen) the­ma­tisiert den NSU-Kom­plex und ist über diesen Link direkt down­load­bar.

Schule
Lehrer schla­gen Alarm: Was tun gegen Anti­semitismus an Schulen?

Unicef
Der diesjährige Weltkindertag am 20. Sep­tem­ber ste­ht unter dem Mot­to „Jedes Kind braucht eine Zukun­ft!“. UNICEF Deutsch­land und das Deutsche Kinder­hil­f­swerk fordern mit diesem Mot­to ein stärk­eres poli­tis­ches Engage­ment für eine bessere und gerechtere Zukun­ft junger Men­schen. Zur Hal­bzeit bei der Umset­zung der Agen­da 2030 für nach­haltige Entwick­lung appel­lieren wir gemein­sam mit dem Deutschen Kinder­hil­f­swerk, das glob­ale Ver­sprechen einzuhal­ten, kein Kind zurück­zu­lassen. [mehr]

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Leonie Löwen­herz gibt einen Ein­blick in die Lebenssi­t­u­a­tion, als les­bis­che, fem­i­nis­tis­che Aktivistin Tochter eines recht­se­tremen AfD-Mit­glieds zu sein.

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Mo Asumang hat eine anschauen­werte Doku­men­ta­tion über rechts­gerichtete Mit­men­schen gedreht. Das klingt schon etwas schräg aus­ge­drückt, aber es ist auch nicht so ein­fach, all diejeni­gen unter einem Stich­wort zu fassen, um die es Mo Asuang geht. Sie inter­viewt recht­sori­en­tierte, nicht aus Zen­tralasien stam­mende Men­schen, die sich nach Asumangs Ansicht nach, grund­sät­zlich auf den Begriff Ari­er berufen und stellt her­aus, was für ein Quatsch das eigentlich ist.

Nun wird man ihrer im Film auftre­tenden jüdis­chen Fre­undin zus­tim­men müssen, dass bei dieser Herange­hensweise in argu­men­ta­tiv­er Hin­sicht bei der­art rechts­gerichteten Men­schen wenig Erken­nt­nis zu Tage bringt. Aber es ist dur­chaus sin­nvoll, ab und an nach den Recht­en zu sehen. Und das macht Mo Asuangs Reportage eben so wichtig.

Bis auf Weit­eres kann man die Reportage in der Mediathek des ZDFs sehen.

Im Bun­destag wurde heute über einen Anti­semitismus-Bericht disku­tiert. Dabei erschreck­te die Infor­ma­tion etwas, dass Forsch­er der Unter­suchung meinen, in Deutsch­land hät­ten etwa 20% der Men­schen eine anti­semi­tis­che Ein­stel­lung. Auch kri­tisierten die Forsch­er, dass zu wenig über Juden und das Juden­tum bekan­nt sei. Fast wie zur Bestä­ti­gung dieses Vor­wurfs set­zte der Bun­destag die Diskus­sion zunächst auf Jom Kip­pur an.

Im Kreis Ste­in­furt sind frem­den­feindliche Vor­fälle im All­t­ag sicher­lich keine Sel­tenheit, tätliche Angriffe sind aber die Aus­nahme. Den­noch Grund genug, die Auge auf zu hal­ten.

Durch linke Blogs ging in let­zter Zeit Nachricht des Aufeinan­dertr­e­f­fens von recht­en und linken Demon­stran­ten in Ems­det­ten. Die “Antifa Ems­det­ten” sagt, nach­dem in Ems­det­ten sich eine recht­sradikale Gruppe zusam­menge­fun­den hat und in den ver­gan­genen Monat­en neon­azis­tis­che Aktiv­itäten aufge­fall­en sind:

Die rechte Szene ver­sucht sich auch in Ems­det­ten zu organ­isieren und pro­biert ger­ade, Jugendliche für ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie zu gewin­nen.

Gegen eine Kundge­bung der Recht­en am Woch­enende wurde eine Demon­stra­tion angemeldet. Bei der Demo standen sich dann allerd­ings 11 Rechte und 500 Gegen­demon­stran­ten gegenüber. Das erin­nert etwas an die Anti-Nazis-Demon­stra­tion in Mün­ster am 20. Juli, als 800 laut­starke Demon­strat­en gegen Rechte auf die Straße gin­gen:

fluter ist das Mag­a­zin der Bun­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung. Es wird von Thomas Krüger geleit­et. Auf­gabe der Bun­deszen­trale ist es, “durch Maß­nah­men der poli­tis­chen Bil­dung Ver­ständ­nis für poli­tis­che Sachver­halte zu fördern, das demokratis­che Bewusst­sein zu fes­ti­gen und die Bere­itschaft zur poli­tis­chen Mitar­beit zu stärken.” fluter ist so gese­hen eine dieser Maß­nah­men. Und es lohnt sich, ein­mal einen Blick in das Mag­a­zin zu wer­fen, und wenn man die Gele­gen­heit nicht hat: Auf deren Inter­net­seite sind die Artikel auch zu find­en.

Im Früh­jahr 2012 ist Recht­sex­trem­is­mus das The­ma. Redak­teuer Thomas Schilling im Vor­wort:

Recht­sex­trem­is­mus ist nicht nur eine poli­tis­che Hal­tung, er hat auch Züge ein­er sozialen und kul­turellen Bewe­gung. Er nutzt alle mod­er­nen und post­mod­er­nen Kul­turtech­niken, um sich zu organ­isieren, Men­schen für sich zu gewin­nen und Geg­n­er zu bekämpfen. Deshalb ist entsch­iedene polizeiliche Arbeit sehr wichtig, aber nicht allein aus­re­ichend. Gegen den poli­tis­chen Extrem­is­mus hil­ft am besten die alltägliche Arbeit an demokratis­ch­er Kul­tur. Die Beispiele in Dort­mund, Zossen, Anklam zeigen, wie das gehen kann, selb­st wenn es schwierig ist.

Das Beson­dere an fluter ist, dass die The­men aktuell und leicht ver­ständlich auf­bere­it­et wer­den. Und dabei wer­den heik­le Aspek­te nicht aus­ge­blendet.

Beim aktuellen The­ma Recht­sex­trem­is­mus sieht es dann so aus: Es gibt ein sehr infor­ma­tives Inter­vierw mit Oliv­er Deck­er, Frem­den­feindlichkeit ist die Ein­stiegs­droge. Daneben gibt es eine Analyse des Films Amer­i­can His­to­ry X, bei dem erwartet wurde, dass im Film dargestellte Gewal­texzesse real umge­set­zt wer­den kön­nten — was auch passiert ist. Im Artikel Fascho-Fash­ion geht es um die aktuellen Klei­dungsarten bei Recht­sex­tremen.

Aber auch andere For­men von Extrem­is­mus wer­den unter­sucht, wie z.B. in Nur dumme Sprüche? Wann jugendliche Migranten zu Extrem­is­ten wer­den.

Aus­gerech­net Polen, das wie kaum ein anderes Land unter dem Nazi-Ter­ror gelit­ten hat, hat ein Prob­lem mit Recht­sex­trem­is­ten vor Ort, wie man im Artikel Trau­rige Geschichte nach­le­sen kann.

Zum Abschluss sei noch der Artikel Achtung! Sie betreten nun das Welt-Netz! emp­fohlen. Dieser Artikel befasst suich mit der Art, wie Nazis im Inter­net auftreten.

Aber was hat das alles mit Ibben­büren zu tun?

Recht­sex­trem­is­mus ist in Ibben­büren seit langem kein akutes, aber ein latentes Prob­lem. Es klingt natür­lich etwas belusti­gend, wenn die NPD Ste­in­furt mit ihren spär­lichen Mit­gliedern davon spricht, man wolle gegen die Über­frem­dung Ibben­bürens ange­hen. Es ist aber schon etwas anderes, wenn z.B. beim Bosco-Karneval­szug ein Mann mit Kurzhaar­frisur und Lons­dale-Pullover mitspatziert — denn eine Verklei­dung war das nicht.

Recht­sex­trem­is­mus zeigt sich ab und an und ist eine Pro­voka­tion für jeden mit Migra­tionsh­in­ter­grund. Grund genug dage­gen zu protestieren.