Unter all den Mes­sen­gern hapert es meist daran, dass wenn sie sicher­er sind, doch kaum ein­er im Bekan­ntenkreis sie nutzt. Das ist bei Bri­ar nicht anders, den­noch ist ein Blick auf diese App lohnenswert.

Bri­ar kann sich über Blue­tooth updat­en, natür­lich auch über das Inter­net. Aber wenn das nicht zur Ver­fü­gung ste­ht, ist die Blue­tooth-Lösung dur­chaus inter­es­sant, wenn man auf Fes­ti­vals ist oder in Gebi­eten mit schlechtem Han­dynet­zemp­fang.

Daneben schützt es die Dat­en sein­er Nutzer deut­lich bess­er als andere Dien­ste. Verzicht­en muss man allerd­ings bis­lang auf Sprach­nachricht­en und Videos, auch das Umziehen eines Accounts auf ein anderes Gerät ist sehr umständlich.

Infos über noch irgen­deine App sind kaum inter­es­sant. Aber da What­sApp wegen sein­er Daten­schutzmän­gel nervt, sei darauf hingewiesen, dass es eine gute Alter­na­tive oder ein Ergänzung­spro­gramm namens Delta Chat gibt.

Auf der dazuge­höri­gen Seite lässt sich deren Mes­sanger-App run­ter­laden (“APK herun­ter­laden”, Direk­tlink: https://f‑droid.org/repo/com.b44t.messenger_483.apk ), der über die eigene E‑Mail-Adresse ver­schlüs­selte Nachricht­en versenden kann. Man muss also keinen neuen Account irgend­wo anle­gen, man muss eventuell die Zugangs­dat­en zu seinem Mail­post­fach ken­nen (IMAP- und SMTP-Adresse).

Anson­sten funk­tion­iert die App genau­so wie What­sApp, samt Grup­penge­sprächsmöglichkeit.

Im Zuge des PRISM-Skan­dals gibt es zwei ver­bre­it­ete Reak­tio­nen zu beobacht­en: Entwed­er wird nicht reagiert, weil man glaubt, man sel­ber sei nicht von der­ar­ti­gen Daten­s­pi­ona­gen betrof­fen, oder man wird inter­essiert­er daran, was man dage­gen tun kann. So sind laut ein­er Studie in der Schweiz schon ein Vier­tel aller schweiz­er Inter­net­be­nutzer geneigt, ihr Inter­netver­hal­ten anzu­passen.

Ein­er­seits ist es sicher­lich nicht unbe­d­ingt falsch, dass es nicht wahrschein­lich ist, von ein­er Daten­s­pi­onage spür­bar betrof­fen zu wer­den. Ander­er­seits muss man aber auch nicht abwarten, bis das Kind mal in den Brun­nen gefall­en ist, um auf den derzeit­i­gen Skan­dal zu reagieren. Denn diese Bayrische Ärztin hätte wohl auch nicht gedacht, dass ihr Twit­tern so schnell für sie so fol­gen­re­ich sein würde:

Das Stich­wort, das heutzu­tage vielerorts für eine Gegen­reak­tion auf das Auss­pi­onieren gewählt wird, lautet Datensparsamkeit und bedeutet für einen Inter­net­be­nutzer nichts weit­er, als dass nur von sich gegeben wird, was man unbe­d­ingt preis­geben möchte.

Wer ein­mal anschaulich haben möchte, wohin einzelne Daten­ströme von Face­book, Google, Skype und anderen gehen, kann sich das auf der Seite apps.opendatacity.de/prism vor­führen lassen.

Alter­na­tive Dien­ste

Es gibt inzwis­chen Dien­ste, die Datensparsamkeit unter­stützen. Sie steck­en noch in den Kinder­schuhen, aber vielle­icht sollte man sich schon dafür inter­essieren, um beim Start dabei zu sein:

Z.B. wird von den Mach­ern des schwedis­chen The pirate bay der Mes­sen­ger helm.is gebaut, dessen Name eine Abwan­dling des schwedis­chen Wortes für geheim ist und der eine von Benutzer zu Benutzer ver­schlüs­selte Kom­mu­nika­tion erlauben soll.

Was E‑Mails ange­ht, so gibt es hier für Ver­wen­der von E‑Mail-Pro­gram­men schon die sichere Lösung durch PGP. Für Online-E-Mail-Ver­wen­der kön­nte Hush­mail inter­es­sant sein, wobei dieser Dienst nur 25 MB in der kosten­losen Vari­ante zur Ver­fü­gung stellt. Die sind ziem­lich schnell voll. Außer­dem muss man Hush­mail ein­fach ver­trauen, dass dort sämtlich­er Mail­verkehr ver­schlüs­selt von stat­ten geht. Über­prüfen lässt sich das nicht. Zudem gehen die E‑Mails über Kana­da und dort wur­den staatlichen Stellen schon öfters Zugang zu E‑Mails ges­tat­tet.

Eine weit­ere Alter­na­tive ist Start­Mail, das allerd­ings noch nicht ges­tartet ist. Die Serv­er dieses Dien­stes ste­hen in Europa, vielle­icht beruhigt das den einen oder anderen. Zumin­d­est kann man sich schon mal auf eine Warteliste ein­tra­gen, um informiert zu wer­den, wann es dort los­ge­ht.