Erst kür­zlich informierte der Stadtju­gen­dring Ibben­büren in Zusam­me­nar­beit mit dem Fach­di­enst Jugend und Fam­i­lie der Stadt Ibben­büren über die Regelun­gen für Führungszeug­nisse von Mitar­beit­ern in der Jugen­dar­beit. Eine grund­sät­zliche Schwierigkeit mit dieser pro­phy­lak­tis­chen Maß­nahme ist ein schle­ichen­der Gen­er­alver­dacht gegen Män­ner in der Jugen­dar­beit. Bei der Süd­deutschen Zeitung ging man diesem Prob­lem, so wie es sich für Kindergärt­ner darstellt, nach.

Bil­dung
Hil­fe für Abi-Klasse: Durchge­fal­l­ene Schüler kön­nen auf staatliche FOS| BR.de Wer meint, öffentliche Schulen seien so schlecht, man sollte bess­er auf Pri­vatschulen bauen, der lese sich das mal durch: An ein­er Pri­vatschule in Schwe­in­furt ist ein ganz­er Abitur­jahrgang durch die Abitur­prü­fung gefall­en.

Gesund­heit
Zigaret­ten | Zeit.de In Deutsch­land rauchen nur noch halb so viele Jugendliche wie 2001.


Inte­gra­tion
“Die Luft in der Türkei riecht ein­fach anders” | WN.de Mehmet Öztürk engagiert sich für die türkisch-islamis­che Gemeinde in Ibben­büren und reak­tiviert ein altes Hob­by, das er mal hat­te: Das Imk­ern.

Jugen­dar­beit
Sicher­heit im Ehre­namt | mfkjks.de Das Min­is­teri­um für Fam­i­lien, Kinder, Jugend Kul­tur und Sport des Lan­des Nor­drhein-West­falen weist auf eine Zusatzver­sicherung für Ehre­namtliche hin, die Dinge abdeckt, die von den herkömm­lichen Ver­sicherun­gen oft­mals nicht abgedeckt wer­den.

Jugen­dar­beit
Umar­mung inklu­sive | WN.de Die Ungarin Boglar­ka Racz lebt ger­ade in Ibben­büren und arbeit­et über das Pro­jekt des europäis­chen Frei­willi­gen­di­en­stes ein Jahr lang im Jugendzen­trum Lengerich.


Musik
Die Donots auf US-Tour | DW.de “Etwa einen Monat lang waren die Donots in den Staat­en unter­wegs. Den größten Teil ihrer Auftritte absolvierten die Musik­er an der West­küste. Auf dem Pro­gramm stand aber auch ein Abstech­er in den Osten, wo sie ihre US-Tournee mit Auftrit­ten in New York abschlossen.”


Soziale Net­zw­erke
Face­book-App überträgt unge­fragt Tele­fon­num­mern auf eigene Serv­er | ZDNet.de Die Sicher­heits­forsch­er von Pack­et Storm, die den Fehler an Face­book melde­ten, wer­fen dem Social Net­work vor, so etwas wie Schat­ten­pro­file über alle Nutzer anzule­gen. Diese enthiel­ten per­sön­liche Infor­ma­tio­nen, die die Nutzer nicht selb­st mit­teil­ten, son­dern beispiel­sweise aus den Kon­tak­t­dat­en ander­er Teil­nehmer gesam­melt wur­den.

Kul­tur­ruck­sack
WDR3: Neue NRW-Kul­tur­ruck­säcke: Kul­tur­förderung für Kinder auf dem Prüf­s­tand “Zwis­chen Ibben­büren und Euskirchen, zwis­chen Heins­berg und Höx­ter erstreckt sich eine beson­ders reich­haltige Kul­tur­land­schaft. Seit dem ver­gan­genen Jahr bieten einige Städte und Gemein­den ein beson­deres kul­turelles Pro­gramm für Kinder und Jugendliche zwis­chen 10 und 14 Jahren an: den Kul­tur­ruck­sack NRW. Er umfasst Ange­bote aus den Bere­ichen Musik, Tanz, The­ater, Lit­er­atur, Foto, Film und Neue Medi­en, speziell auf die Alters­gruppe zugeschnit­ten.”

Ernährung
WN.de: Tag der Milch “Am 1. Juni wird wieder der „Tag der Milch“ gefeiert. Im Kreis Ste­in­furt haben Schulk­lassen die Möglichkeit, Milch­be­triebe zu besuchen, eine Käserei kann besichtigt wer­den, frische Milch von der „Tankstelle“ gezapft wer­den. Aber ist Milch wirk­lich so gesund, wie immer behauptet? Und wie funk­tion­iert das eigentlich genau mit der Milch­pro­duk­tion?”

Jugen­dar­beit
WN.de: Ein Stück gemein­sam pil­gern Der derzeit in Ibben­büren lebende Ramon Car­reño aus San­ti­a­go de Com­postela ver­stärkt seit Feb­ru­ar für elf Monate das Team vom Jugendzen­trum in Lad­ber­gen.

Tage­spflege
WN.de: Platz zum Spie­len und Ruhen “Von 8 bis 16 Uhr bieten die bei­den Tages­müt­ter Patri­cia Sohn-Jaritz und Bir­git Uch­dorff in der neuen Tage­spflege „Son­nenkinder“ Betreu­ung für unter drei Jahre alten Mäd­chen und Jun­gen in Lienen an. […] Ohne das[s] die Kinder es merken, kom­men die bei­den Tages­müt­ter ihrem Bil­dungsauf­trag nach. „Der ist vorgegeben, genau so wie die Bil­dungs-Doku­men­ta­tion für jedes einzelne Kind“, erläutert Kathi Althaus. Sie ist Mitar­bei­t­erin des SkF Ibben­büren. Der Sozial­dienst katholis­ch­er Frauen ist vom Kreis mit der Umset­zung der Tage­spflege-Ange­bote beauf­tragt wor­den.”

Studi­um
NOZ.de: Forschen, wo die Finken zahm sind “Katha­ri­na Peters aus Laggen­beck hat in Osnabrück Biolo­gie studiert. Nun erforscht sie das Leben von Finken auf den Gala­pagosin­seln. Das sei ein­fach toll, sagt Peters, aber auch alles andere als ein entspan­nter Urlaub.”

Es ist Dien­stagabend, etwas zu kalt für Juni, aber immer­hin ist die Sonne raus­gekom­men. Ich tre­ffe Richard Gemar, den Leit­er des Pro­jek­ts zur inte­gra­tiv­en Jugen­dar­beit in Ibben­büren, nach dem Jugend­hil­feauss­chuss vor der Sporthalle, erzäh­le etwas von der Sitzung, in der es auch um ihn ging, und dass man sich freue, dass nach seinen Sportver­anstal­tun­gen keine Bier­flaschen weg­geräumt wer­den müssten.

Ach, jee,

winkt Richard kopf­schüt­tel­nd ab,

das ist doch ganz falsch. Bei mir trinkt nie­mand. Ganz am Anfang, beim Mit­ter­nachtss­port, da kamen einige an und haben getrunk­en und ger­aucht. Da habe ich sie ins Gebet genom­men und gesagt, sie kön­nen gerne wieder kom­men — wenn sie nicht trinken und rauchen. Und das war’s. Aber das war in den 90ern.

Aber sowas hört man manch­mal. Ein­mal bin ich gefragt wor­den: ‘Richard, warum spuck­en die Rus­s­land-Deutschen vor die Sporthalle?’ Ich habe gefragt: ‘Wie kannst du an der Spucke erken­nen, dass sie von Rus­s­land-Deutschen ist?’ Nein, das machen Jugendliche, wenn sie anfan­gen zu rauchen. Dann spuck­en sie den ersten Monat lang. Das machen alle: Deutsche, Russen und Türken.

Aber bei mir raucht kein­er. Ich bin da etwas streng, sich­er, so war man bei uns. Der Lehrer ist der Chef, gegen den wird nichts gesagt. Damals wurde nicht genörgelt oder kri­tisiert. Ich weiß, hier ist das anders. Und ich habe mich auch geän­dert, ich bin ja schon 20 Jahre hier. Aber das hat früher gut funk­tion­iert.

Ich wende ein, dass die Dinge hier für Her­anwach­sende aber eben auch anders laufen — eben nicht so ein­fach wie früher. Meine Fre­undin kommt aus der Ukraine und ihre Ver­wandten von dort haben sich sehr zornig gezeigt, als der Staat ihr nach ihrem Studi­um nicht direkt eine Arbeitsstelle ange­boten hat. Richard lacht.

Ja, weißt du, wir haben früher dazu einen Witz gehabt. Da ruft jemand bei Stal­in an: “Genosse Stal­in, mir wird kein Job ange­boten.” — “Genosse Arbeit­er, wer leit­et ihre Kol­chose?”

Richard lacht. Ich ver­ste­he den Witz nicht.

Na, das ist so,

sagt Richard,

damals gab es ein Gesetz, dass jedem in der Sow­je­tu­nion ein Beruf zur Ver­fü­gung gestellt wird. Per Gesetz. Jed­er kriegt einen Job. Der Arbeit­er kriegt nun den Beruf des Kol­chose­führers und der geht nach Sibirien.

Inzwsichen trudeln die Teil­nehmer sein­er Gruppe ein. Ich besuche die Gruppe zum zweit­en Mal. Wenn ich von dieser Sport­gruppe bish­er etwas gel­ernt habe, dann das, mir meine eige­nen Vorurteile einzugeste­hen. Nicht alle Jugendlichen mit sow­jetis­chem Hin­ter­grund sind Deutsch-Russen. Einige sind durch aus in deutschen Sportvere­inen angemeldet. Das war unge­fähr so passend, wie meine Mei­n­ung, in der Sow­je­tu­nion sei grund­sät­zlich schlechteres Wet­ter als bei uns. Pustekuchen. In vie­len Teilen der ehe­ma­li­gen Sow­je­tu­nion ist das Kli­ma deut­lich angenehmer als in Deutsch­land. Richard ist meinem Vorhaben gegenüber, etwas über die Gruppe zu doku­men­tieren um Vorurteile abzubauen, skep­tisch. Es sei doch so, dass die einen Men­schen dies dächt­en und die anderen das. Er habe da nichts gegen.

Wenn “Russen” und “Deutsche” aufeinan­der tre­f­fen, sind der­art unter­schiedliche Ansicht­en aber nicht ungewöhn­lich. Wenn er eine Ungerechtigkeit ent­deckt, sagt der Deutsche: “Was eine Ungerechtigkeit! Wie ärg­er­lich! Da müssen wir was gegen tun!” und der Russe sagt: “Was eine Ungerechtigkeit! Wie ärg­er­lich! Da kann man wohl nichts machen. Haupt­sache, es erregt keine Aufmerk­samkeit!”

Ich komme mit eini­gen ins Gespräch. Das ist ein Jugendlich­er, der sich schon poli­tisch engagiert hat. Er hat sich damals für inte­gra­tive Sportar­beit aus­ge­sprochen. Seit den Erfahrun­gen, die er damals gemacht hat, möchte er sich nicht mehr öffentlich äußern. En Inter­view mit mir ist daher unmöglich, man kön­nte ihn an der Stimme erken­nen, sagt er. Ich lasse mir die Sach­lage erk­lären und kann mir vorstellen, welche Per­so­n­en er meint. Ob er nur keine Lust hat oder doch berechtigt Kon­se­quen­zen befürchtet? Ich würde let­zteres nicht auss­chließen wollen. Er hält die inte­gra­tive Sportar­beit für sehr sin­nvoll, es sollte mehr davon geben. Anson­sten wür­den die Leute Unsinn anstellen.

Ich erzäh­le, dass ich fest­gestellt habe, dass Unsere­inem gar nicht bewusst sei, wie oft man als Immi­grant mit komis­chem Ver­hal­ten der Nichtim­mi­granten zu tun hat. Davon kön­nen viele eine Geschichte erzählen. Ich habe gedacht, es seien Geschicht­en, die schon über­standen wären, die schon etwas her wären. Aber nein, mit sowas haben die Jugendlichen tagtäglich zu tun.

Ein Mäd­chen erzählt mir, dass sie aus der Klassen­stunde gewor­fen wor­den wäre, weil sie ein rus­sis­ches Wort aus­ge­sprochen hätte. Das finde ich irri­tierend, ger­ade weil ich neulich einen Ver­hal­tens­forsch­er gehört habe, der meinte, jed­er würde in der Sprache zählen, die er als allererstes gel­ernt hätte. Man legt dem­nach nicht alles ein­fach so ab, was man mal gel­ernt hat.

Ein anderes Mäd­chen erzählt, dass sie erst neulich gemerkt hat, dass ein Arbeit­skol­lege sich ihr gegenüber anders ver­hält, weil sie anders wäre, weil sie deutsch mit markant rol­len­dem R spräche. Ich frage sie, was sie vom Begriff Inte­gra­tion halte. Sie habe mal einen Vor­trag dazu in der Schule gehal­ten, sagt sie. Aber sie habe Schwierigkeit­en mit diesem Wort. Sie ver­hält sich nicht anders als die Immer-schon-Deutschen, hat einen nor­malen Beruf, spricht fließend deutsch, aber ob das schon Inte­gra­tion ist?

Ihre Fre­undin wun­dert sich darüber, dass ich über die Lage der immi­gri­erten, jun­gen Deutschen schreiben will:

Die Leute haben halt Vorurteile,

sagt sie,

das ist halt so. Das wird man auch nicht ändern kön­nen.

- Naja,

sage ich,

was immer Inte­gra­tion genau bedeuten soll, ich glaube nicht, das es heißt, dass man sich mit Diskri­m­inierun­gen abfind­en soll.